Die Welt zu Gast beim „Strehern“
Warum die kleine Eslarner Zoiglstum der Familie Grießl bei internationalen Gästen beliebt ist
„Beim Strehern“
- Seit 1996 gibt es die Zoigl-Gaststätte
- Der Metzgermeister schlachtet noch selbst
- Der Innenbereich bietet Platz für 50, der Außenbereich für 100 Personen
- Zoigl ist einmal im Monat, Freitag bis Sonntag – mehr Infos im Zoiglkalender
- Nach Voranmeldung ist die Zoiglstum auch für Privatfeiern und Vereinsausflüge geöffnet
Zoigl ist einmal im Monat, Freitag bis Sonntag – mehr Infos im Zoiglkalender.
Internationale Gäste
„Besonders gefällt uns, dass wir so viele internationale Gäste haben. Es kommen viele Biertouristen aus Amerika, England, Schottland, Italien, Schweden, Belgien und Spanien. Die suchen sich dann immer gezielt die kleinen Lokalbrauereien oder Zoiglstuben raus, denn da schmeckt ihnen das Bier einfach am besten. Das ist nicht so zu Tode filtriert wie das Einheitsbier aus dem Supermarkt. Aber besonders schätzen die Gäste aus aller Welt die Atmosphäre und dass jung und alt zusammensitzt, einfach jeder wird eingebunden. Dieses Miteinander ist immer unser persönliches Highlight!“
„Eine zünftige Zoigl-Gaststätte war schon immer mein Traum“, sagt Albert Grießl. Grießl ist der Wirt der Zoiglstum „Beim Strehern“. Seinen „Traum“ lebt er nun schon seit 26 Jahren gemeinsam mit Ehefrau Lisa im beschaulichen Markt Eslarn.
Zoigl-Tradition in Eslarn
Schon als kleiner Bub konnte sich der heute 63-jährige für die Zoigl-Tradition begeistern: „Damals hat man einfach das Wohnzimmer ausgeräumt und für ein, zwei Wochen Zoigl-Bier ausgeschenkt. Die Geselligkeit, die Fröhlichkeit, das hat mir als Kind gefallen. Schon damals wusste ich: Das will ich auch mal machen!“
Gesagt, getan. Mit der Zoiglstum „Beim Strehern“ haben Albert und Lisa dazu beigetragen, die Zoigl-Tradition in Eslarn wiederzubeleben. „Früher durfte nur derjenige brauen, der auch das Braurecht auf Haus und Hof hatte, so wie wir. Das änderte sich aber mit den Jahren. Jetzt gibt es viele junge Leute, die Bier brauen. Und das finde ich richtig gut.“
Die Bockl-Endstation
Als Endstation des Bockls ist in Eslarn Grießls Zoiglstum die perfekte Möglichkeit, um auf die vielen Erlebnisse und Eindrücke der Bockl-Tour anzustoßen. „Bei schönem Wetter ist der ganze Hof immer voller Gäste und Fahrräder. Laut einem Gast steht da ein Gesamtwert von abertausenden Euro“, meint Alberts Ehefrau Lisa lachend.
Typisch oberpfälzer Zoigl-Tradition
Der gelernte Metzgermeister tischt in seiner Zoigl-Wirtschaft den Gästen aus Nah und Fern nicht nur die typische Zoigl-Brotzeit auf. Beim „Strehern“ kommen auch andere Oberpfälzer Schmankerln auf den Tisch, wie Schweinebraten oder Schlachtschüssel! Auf was Albert Grießl besonders stolz ist: „Ich bin einer der Wenigen, die noch selbst schlachten. Die Wurst stelle ich selbst her. Unseren Gästen gefällt das und viele kommen gerade deshalb.“
Tradition und Heimattreue spiegeln sich aber nicht nur in der typisch oberpfälzer Zoigl-Brautradition oder der Speisekarte wider: „Alle Häuser hier haben einen Hausnamen – Unserer lautet „Strehern“ und ist sogar einer der ältesten in Eslarn. Die Geschichte unseres Hauses geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, vielleicht sogar noch weiter. Durch den 30-jährigen Krieg sind die Aufzeichnungen, die das belegen könnten, aber leider verloren gegangen.“
Trotz ihrer jahrhundertealten Geschichte ist die Zoigltradition so aktuell wie eh und je – und gerade auch bei jungen Menschen wieder beliebt. Das freut wiederum Albert Grießl, der in Eslarn seinen Traum von der eigenen Zoigl-Wirtschaft Wirklichkeit hat werden lassen. Die Freude darüber ist dem gebürtigen Eslarner ins Gesicht geschrieben: „Zoigl muss gelebt werden!“, sagt er, lacht und lässt das schäumende dunkle Bier in einen Krug fließen.